„Wir ziehen unseren Hut“

Verein „Neurochirurgischen Hilfe Indien“ feiert zehnjähriges Bestehen mit einem Benefizkonzert

Musik vom Feinsten servierten Simon Holzwarth (nicht im Bild), Elias Opferkuch (links) und Dominik Englert (rechts) beim Benefizkonzert in der Aalener Marienkirche. Kullmann
Aalen sz Mit einem bemerkenswerten Benefizkonzert hat der Verein „Neurochirurgischen Hilfe Indien“ am Donnerstagabend in der Aalener Kirche Sankt Maria sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Bemerkenswert aus zwei Gründen. Zum einen, da gleich drei hochbegabte junge Musiker mit Piano, Mallets, Percussion und Orgel versiert eindrucksvolle Kompositionen zu Gehör brachten. Zum anderen, da der Verein sich als dringlichste Aufgabe gestellt hat, die chirurgische Arbeit von Dr. Jayadev Panchawagh am Klinikum im indischen Puna finanziell zu unterstützen.
Mehr als 93000 Euro haben die derzeit 67 Vereinsmitglieder seit 2005 nach Puna gespendet, um moderne medizinische Geräte für die Arbeit des Neurochirurgen zu beschaffen. Weitere 18000 kamen für Nachsorge und Rehabilitationsmaßnahmen hinzu. Aktuell steht die Anschaffung eines Operationsmikroskops der Oberkochener Firma Zeiss auf der Vereins-Agenda, mit dem Panchawagh seine medizinisch-chirurgische Arbeit noch effizienter gestalten kann. Allerdings müssen dafür erst rund 100000 Euro Spendengelder eingesammelt werden, unter anderem beim Benefizkonzert.

Ein Stück Lebensqualität zurückgeben

Für den Verein konnte Simone Häcker-Brune auffallend viele Besucher beim Musikabend begrüßen. Ausdrücklich dankte sie Oberbürgermeister Thilo Rentschler für dessen Unterstützung. Dass er ohne zu zögern die Schirmherrschaft übernommen habe, beweise, dass er die Arbeit des Vereins wertschätze. Besonders willkommen hieß sie Jayadev Panchawagh, der eigens zum Konzert angereist war. „Durch Ihre hervorragend chirurgische Arbeit geben Sie vielen Menschen ein Stück Lebensqualität zurück. Wir ziehen unseren Hut, vor Ihrem Engagement“, so Simone Häcker-Brune. In seiner Dankesrede betonte Panchawagh, dass seine Arbeit ohne die Unterstützung des Vereins nicht möglich wäre. Im Namen von Oberbürgermeister Rentschler dankte Bürgermeister Wolf- Dietrich Fehrenbacher dem Verein für zehn Jahre ehrenamtliches Engagement.
Wundersame Klangwelten
Mitgeholfen haben auch zahlreiche Sponsoren, die die Arbeit des Vereins seit einem Jahrzehnt begleitet. Auch beim Benefizkonzert, zu dem Armin Abele („Musika“) einen Flügel bereitstellte, der mit Hilfe der Kreissparkasse Ostalb transportiert und vor dem Konzert gestimmt wurde. Eine notwendige Voraussetzung, um das umfängliche und facettenreichen, aber auch anspruchsvolle Programm auf so hohem Niveau realisieren zu können. Simon Holzwarth (Orgel), Dominik Englert (Mallets, Percussion) sowie Elias Opferkuch (Piano, Mallets) führten in zahlreichen Soli, aber auch in anregendem Zusammenspiel in teils wundersame Klangwelten aus verschiedensten Epochen, wobei das Trio immer auf Qualität und Aussagekraft der jeweiligen Komposition Wert legte, weniger auf die Stilistik. Und so durften sich die Konzertbesucher denn auch auf Werke von Albéniz, Piazzolla und Rachmaninow sowie acht weitere Komponisten freuen, deren Musik virtuos, ideenreich und ausdrucksvoll interpretiert wurde.